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Bei der Geschichte stellt sich die Frage:

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Wie überlebten die Bienen in den drei Schweizerkästen unter dem meterhohen Lawinenschnee bis weit in den Frühling hinein?

 

Erklärung/Analyse:

Man kann sicher von grossem Glück sprechen, dass diese drei Bienenkästen von der Gewalt der Lawine nicht ganz zerdrückt wurden. So überlebten die Bienen darin und hatten weiterhin Zugang zum Winterfutter und Platz, um eine Wintertraube zu bilden. Denn nur in der Traube ist ein Bienenvolk bei tiefen Temperaturen überlebensfähig. Die Bienen, welche durch die Erschütterungen wahrscheinlich aus der Wintertraube fielen, mussten sich daher schnell wieder in der Traube zusammenfinden. Da die Lawine viel Wald mitgerissen hatte, entstanden durch die Bäume im Lawinenschnee viele Hohlräume. Diese sorgten für genügend Sauerstoff. Da Schnee isolierend wirkt, ist es gut möglich, dass die Temperaturen unter dem Lawinenschnee sogar höher waren als an der Oberfläche. Laut Forst- und Umweltwissenschaftler Dr. Frank Krumm vom WSL (Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) liegt die Temperatur unter dem Schnee ziemlich konstant bei null Grad Celsius. Durch diese Tatsache verbrauchten die Bienen sicher weniger Winterfutter zum Heizen und das Futter reichte bis weit in den Frühling hinein. Frank Krumm meint: «Entlang von Hindernissen gibt es sicher Wasserabfluss von Schmelzprozessen von oben, das schafft dann vermutlich recht schnell einen Ausgang, der für eine Biene ausreichend ist. Die dunkle Oberfläche der Bäume erwärmt sich und die Schmelzprozesse sind dort schneller.«

 

Ich hatte meine Magazine bei mir zu Hause auf 1650 m ü. M.  über drei Winter draussen stehen. Während zwei Wintern lagen mindestens ein bis zwei Meter Schnee auf meinen Beuten. Ich selbst machte gute Erfahrungen mit dem Überwintern der Völker im Schnee. Die Fluglöcher schaufelte ich regelmässig frei, damit sich die Bienen an warmen Nachmittagen, bei genug hohen Temperaturen auch versäubern konnten. Ein Freischaufeln der Fluglöcher wäre an und für sich gar nicht nötig, da der Schnee durch die Wärmeabstrahlung des Magazin Kastens entlang der Magazinwand und vor dem Flugloch taut, so dass genügend Sauerstoff für die Bienen vorhanden ist 16. Aufpassen muss man vor allem bei Tauwetter, da kann der Schnee vor dem Flugloch (wenn man das Flugloch nicht freigeschaufelt hat) zusammenfallen und bei Frost in der Nacht gefrieren. So dass das Flugloch dann durch das gefrorene Wasser verschlossen wird 17.

Dass Bienenvölker beim Sturz ihrer Behausung überleben können, zeigt auch ein Bericht in der Schweizerischen Bienen-Zeitung vom April 2021 44. Bei einem Schneerutsch im Februar 2018 im Samnauner Tal überlebten drei von fünf Völkern in den umgekippten Magazinen und auch in der Geschichte von «Tronco aus dem Kastanienbaum»  überstand das Bienenvolk den Baumsturz.

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Die Nummern stehen für die verschiedenen Quellen, siehe Literaturverzeichnis bei der Geschichte: Eine kleine Aekdote zum Schluss

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